Das Vjosa Tal
Das blaue Herz Europas nennt sich das Vjosa Tal auch. Es ist gottseidank vor den Plänen einiger Investoren gerettet worden. Diese hatten vor, das Tal in eine Seenlandschaft zu verwandeln. Nicht weil sie Seen so schön fanden, sondern weil sie beabsichtigten, Strom zu erzeugen.
Unser Gastgeber Gilberto ist maßgeblich daran beteiligt, dass dieses einzigartige Stück Natur erhalten blieb. Nach langem Kampf internationaler Naturschützer ist es im März 2023 zum Nationalpark erkoren worden. In Griechenland liegt die Quelle, dann geht es erst durch Schluchten und zum Schluss endet er mäandernd über riesige Kiesbänke in der Adria. Er ist einer der wenigen komplett unverbaute Fluss in Europa.
Unterhalb Permet findet sich die Kelcyra Schlucht, wegen ihrer Enge immer wieder gerne blockiert, griechischen Besatzern wurde hier ordentlich durch die Partisanen eingeheizt!
Jetzt hoffen die Bewohner des Tales auf einen sanften Tourismus, es haben sich einige Campingplätze etabliert, diverse Raftingtouren sind im Angebot.
Auch einige Restaurants als Ausflugsziele sind zu finden. Der Versuch, den Wasserfall „Schwarzwasser“ Uji i Zi zu finden endete in einer langen steilen Wanderung. Später vernahmen wir, dieser sei seit zehn Jahren nicht mehr existent!
Oberhalb Permet liegt das Thermalbad Benje. 32 Grad warme, schwefelhaltige Quellen speisen Becken, in denen gerne die Einheimischen und Touristen baden.
Weiter gelangt man in den Canyon Kanioni i Lengarices, in den wir nicht gehen konnten, zum Einen wegen der Ausrüstung, zum Anderen wegen des Tipps eines Einheimischen, es würde bald regnen, und dann würde es ungemütlich.






Wasserfälle Ujëvara e Sopotit
Was bei uns als Touristenattraktion immer wieder gerne genommen wird, ist hier Alltag. Sich vom Esel auf den Drachenfels „tragen“ lassen, ist bei Touristen sehr beliebt. Hier im Dorf Leuse ist das rauer Alltag. Heute Morgen begegnete mir ein Einwohner mit vollgepacktem Esel, um Richtung Berge zu verschwinden.
Auch unser Ziel sind die Berge, allerdings beginnt unsere Wanderung erst nach 20 Kilometern Autofahrt, davon gute drei Kilometer bis zum Bergdorf Strëmbec auf einer Piste. Über eine Hängebrücke geraten wir auf einen Schotterweg. Geschickt müssen die Schlaglöcher umfahren werden. Vor dem Ort parkten wir auf einer Wiese an einem Trafohäusschen.
Dann ging es steil bergauf durch das Dorf um den Wasserfall Ujëvara e Sopotit zu erreichen. Durchs Dorf begleitet uns „Huppäät“ (vom Rheinischen ins Hochdeutsche übersetzt Hubert „HuPferd“), einem sehr freundlichen Pferd. Auf schmalen Wegen geht es stetig Bergauf, vorbei an Hängen, begleitet vom Gesang der Nachtigall. Weiter wandern wir über Wiesenterrassen bis ein Weg im Hang erreicht wird. Diesen Weg mussten wir mit einem Wasserlauf teilen.
Wasser gab es auch von oben, und deshalb brachen wir unsere Erkundung hier ab, zumal sich auch die Wolken immer mehr ins Tal senkten.
Wir waren dennoch zufrieden, getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“. Eine kleine Zwischenmahlzeit in der Taverne ALVI im Ort Petran auf einer Terrasse über dem Fluss Fjosa stärkte uns für die Rückfahrt. Wir trotzten dem Wind und der Kälte mutig wie wir waren.
Am Abend kreiste dann noch die Raki Flasche, unser Gastgeber „Gilberto“ war in guter Laune. Es wurde philosophiert, internationale Erfahrungen ausgetauscht, ein schöner Abend.









Fahrt mit uns weiter zum Ohrid See

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