Kruja, in albanisch Krujë, wollten wir auf unserer Fahrt nach Shkodra schon besuchen, hatten uns aufgrund der fehlenden Zeit dagegen entschieden. Wir planten diesen Besuch für unseren Rückweg von Shkodra nach Divjaka im Karavasta Nationalpark. Kruja liegt am westlichen Hang des Mali i Krujës Berges und macht von weitem keinen gemütlichen Eindruck. Der Hang ist ziemlich eng bebaut.
Da wir schon genug Burgen gesehen hatten, planten wir einen Besuch der Burg gar nicht erst ein. Dem Basar wollten wir schon einen Besuch abstatten.
Über einen Mini Pass näherten wir uns der Stadt. Die Suche nach dem Basar verlief relativ reibungslos, denn die Zufahrtsstraße endete in einer Tiefgarage. Nach wenigen 100 Metern Fußweg erreichten wir den Basar und waren ziemlich erschlagen von dem Angebot. Da reihte sich ein Geschäft ans nächste, vollgepackt mit gefühlt hunderttausend Artikeln. Freundliche Geschäftsinhaber*Innen boten an, in ihr Geschäft zu kommen um zu stöbern.
Doch was höre ich da? War das jetzt ein donnern oder habe ich mich vertan? Ein Blick auf den Mali i Krujës bestätigte, dass tatsächlich ein Gewitter im Anzug war. Und schon fing es an zu regnen, die Gassen leerten sich im Handumdrehen. Wir retteten uns auf eine Treppe unter einen überdachten Bogen. In einer Regenpause schafften wir es bis zu einer Bar, die von vorne unscheinbar aussah. Von der Terrasse sahen wir, nach dem der Regen abgeklungen war gefühlt 100 Meter in die Tiefe. Dadurch hatten wir einen unheimlichen Weitblick in das Tal. Unheimlich auch deswegen, weil sich noch eine weitere Regenfront aus dem Tal in unsere Richtung schob. Also schnell zahlen und ab in Richtung Parkplatz. Die letzten 100 Meter überfiel uns ein ziemlich starker Regen. Dieser Starkregen begleitete uns ein großes Stück unseres Weges. Das muss wohl selbst für albanische Verhältnisse ein ziemlicher Starkregen gewesen sein, denn die Straßen verwandelten sich in kleine bis mittlere Bäche.
Nachdem sich Regen und Gewitter verzogen hatten ging die Fahrt trocken weiter. Unser kommendes Domizil fanden wir ohne große Schwierigkeiten.
Zur abendlichen Speisung suchten wir nach einer empfohlenen Pizzeria, die wir auf Anhieb nicht finden konnten. Erst im zweiten Ansatz fanden wir die von außen nicht deutlich zu erkennende Ura Bar Pizzeri. Bevor wir die „London Bridge“ in Richtung der Eingangstür betraten, hatten wir unsere Zweifel ob die Pizzeria überhaupt auf hatte. Die Wirtin fing uns ab und wies uns einen Tisch zu. Die Karte nur in albanisch, die Frau sprach kein Englisch aber mit Händen und Füßen schafften wir es, unsere Bestellung auf zugegeben und wurden nicht enttäuscht. Der bestellte offene Wein war etwas zu warm, dafür die Pizzen mit frischen Zutaten belegt. Meine Calzone beinhaltete nicht wie üblicherweise Pressschinken, sondern Prosciutto di Parma.
Zur Abrundung des Abends und aus Freude über diese wunderschöne neue Ferienwohnung wollten wir uns noch ein Fläschchen Wein gönnen und gingen in die der Pizzeria gegenüberliegende Alimentation. Der Inhaber hatte wohl gerade einen schlechten Tag oder wollte an Touristen nichts verkaufen, denn er war sehr sehr unfreundlich. Darauf haben wir den Laden verlassen, denn es gab noch einen Laden auf unserem Weg. Ein ganz kleines Geschäft in dass wir dann einfielen um erstens Mineralwasser und zweitens noch Wein zu erwerben. Welch ein Unterschied, ein freundlicher Herr bediente uns, er konnte leider kein Wort Englisch und so ging es wieder mit Händen und Füssen weiter. Als es ans bezahlen ging rief er seine Tochter in den Laden. Es stellte sich heraus, dass die Dame italienisch sprach. Der Herr auch, was wir natürlich so nicht feststellen konnten. Da wir einige Worte italienisch sprachen, entwickelte sich daraus eine Unterhaltung, mehr oder weniger mit Händen und Füssen, aber von ganzem Herzen geführt.









Kommt mit zum Nationalpark Divjaka-Karavasta
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