Die Reise zum Ohrid See
Nach dem herzzerreißenden Abschied von unserem Gastgeber Gilberto, bei dem alle Tränen in den Augen hatten, ging es nach einem Kaffee zur Bank um Geld abzuheben. Gott sei Dank taten wir das an einem Geldautomaten mit daneben liegender Bank. Da ich die PIN verwechselt hatte wurde die Karte nach dreimaligen Versuch eingezogen. Unser Gilberto hat uns entdeckt, den Bankdirektor angerufen und sofort kam er um uns die Karte wieder auszulösen. Dann ging es endlich ab in Richtung Ohrid See. Vier Stunden Fahrt lagen laut Navi vor uns. Zuerst begleiteten wir mit der Straße und dem Auto die Vjosa aufwärts, welche sich durch Felsenschluchten und Kiesbänke Richtung Adria bewegt. Der erste Pass führt uns von der Vjosa weg und dann irgendwie nach etlichen Kilometern und 100 gefühlten Serpentinen wieder an der Vjosa zu landen. Nach Çarshovë wechselten wir auf die SH 85 kratzten an der griechischen Grenze vorbei, die wir allerdings nicht überschritten. Die SH 85 führte uns durch Berge und Schluchten weitere Richtung Korça. Da sich diese Straße im Ausbau befindet war das Fahren alles andere als angenehm. In der Mitte einen Rest der alten Straße, links und rechts begleitet uns Schotter über mehrere Dutzend Kilometer nach Korça. Besser wäre vermutlich gewesen, der SH 75 zu folgen. Danach ist die Straße dann sehr gut ausgebaut und relativ neu, allerdings sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen schon mal bei 40 KM/H nicht immer verständlich, aber die kontrollierenden Polizisten mit ihren Radarpistolen machten doch einen nicht unerheblichen Eindruck auf das Geschwindigkeitsverhalten. Und schon tauchte er auf, der Ohrid See. Zu einem großen Teil befindet er sich auf Mazedonischem Gebiet. Nur eine kleine Nase zwischen Pogradec und Lin ist Albanisch.Von dort noch einige Kilometer weiter, bis wir dann dort dank Google Maps unserer Pension einwandfrei gefunden haben. Rosa ist eine liebenswerte Gastgeberin der das wohl sie ihrer Gäste über allem steht. Trotz der relativ späten Stunde war sie sofort bereit uns noch ein wunderbares Abendessen zuzubereiten. Für mich Kotelett und für meine Partnerin Fisch. Am Ohrid See ist es wirklich besser, Fisch als Fleisch zu essen. Nachdem wir gut gegessen hatten und einen halben Liter Wein genossen hatten gingen wir zufrieden und glücklich schlafen.








Lin am Ohrid See
Lin liegt am Westufer des Ohridsees auf einer kleinen Halbinsel in Ostalbanien und gehört zur Gemeinde Pogradec, liegt jedoch gute 20 KM weiter südlich. Der direkt am Seeufer liegende Ort ist das letzte Dorf vor Mazedonien. Das Ortsbild ist rustikal geprägt von alten Steinhäusern. Wir sehen vor unserem Gästehaus eine orthodoxe Kirche und es gibt eine Moschee. Sogar eine Grund- und Mittelschule findet ihr in diesem kleinen Ort. Der Fischfang als auch die Fischzucht spielen eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Sehen wir die vielen B&B Häuser, stellt sich nicht mehr die Frage nach der Bedeutung des Tourismus.
Ohrid in Nord Mazedonien
Am heutigen morgen ist als erstes Grenzkontrolle angesagt, denn wir fahren zum Ort Ohrid in Nordmazedonien. Den Qafë Thana, auch bekannt als Kafasan oder Čafasan Pass überquerend erreichten wir nach einer kurzen Reisezeit die Zollanlagen. Nach der üblichen Pass und Fahrzeugpapier Kontrolle des albanischen Zolls erreichten wir den nordmazedonischen Zoll. Der dann neben den vorher genannten Papieren auch noch die grüne Versicherungskarte sehen wollte, die wir Gott sei Dank im Vorfeld angefordert hatten. Nach kurzer Fahrzeit erreichten wir Ohrid und suchten wie gewohnt einen Parkplatz. Das war gar nicht so einfach,und als wir einen ergattert hatten, meinte der „Offizielle“, dass es an dieser Stelle nicht erlaubt sei die Polizei würde abschleppen. Da wir vorher schon ein solches Abschleppmanöver erlebt hatten, nahmen wir die Aussage sehr ernst und fuhren in eine Seitenstraße hinein. Hier war ein großer Parkplatz eines nicht mehr benutzten Hotelgebäudes und auf diesem Parkplatz stand ein weiterer „Offizieller“. Froh, diesen zu sehen dealten wir gleich eine Parkzeit von 4 Stunden für umgerechnet 4 €. Auch hier wurde großzügig umgerechnet, aber das waren sie diesem Falle egal. Die Parkplatzsituation in Ohrid ist noch katastrophaler als in allen anderen Orten, die wir bisher gesehen hatten. Die Altstadt von Oris war voller Touristengruppen und Einzel Touristen, sehr verwunderlich. Es reiht sich ein Schmuckladen nach dem anderen, denn der Ohrid Schmuck wird nach einem ganz geheimen Familienrezept, allerdings in 100.000 gefühlten Läden verkauft. Ein paar Ohrringe für 100 € umgerechnet ist hier keine Seltenheit.
In der Altstadt wurde früher Haus neben Haus ohne Zwischenräume gebaut, denn Platz ist hier eine Seltenheit. Nach oben hin wurden die Häuser immer mehr in die Gassen hineingebaut, so dass sich die Häuser in den oberen Stockwerken fast mit denen der gegenüberliegenden Häuser berühren.
Wenn ihr das „Blaue Auge“ gesehen habt, braucht ihr die Quellen von Biljana nicht mehr ansehen, zumal ein halbstündiger Weg in südlicher Richtung zu bewältigen ist.
Die „Marine“ soll im dortigen Hafen Boote liegen haben, die die Grenze sichern sollen, wir sahen nur ein kleines Boot, das „richtige“ war wohl gerade beschützen.










Der große Prespasee liegt oberhalb des Ohrid Sees. Wir besuchen ihn jetzt!
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