Der Weg nach Teth
Den Geräuschen der großen Städte überdrüssig begaben wir uns auf den Weg nach Theth in den Alpen.
Die knappen 80 km dorthin wurden mit zwei Stunden Fahrzeit angegeben. Nachdem wir aus Shkodra heraus waren ging es auf einer gut ausgebauten, neuen Straße recht flott voran. Bei Koplik verließen wir die gut ausgebaute Straße und fuhren langsam Richtung Berge. Die Straße verengte sich merklich, doch mit einem gut geschulten Auge für die Breite des Autos kamen wir mit dem schnellen Gegenverkehr klar. Auf dem Höhenmesser des Navis war zu sehen, dass wir beständig Bergauf fuhren.
Dann begann der Qafa e Thorës, der Thore Pass. Dieser führt kurvig und eng bis auf knapp 1800 Meter hoch, so zeigte es unser Navi an. Die herrlichen Aussichten konnten vom Fahrenden leider nicht ganz so genossen werden, denn die Konzentration auf die Straße war überlebenswichtig.
Das Dorf
Nach der Passhöhe ging es circa 1000 Meter bergab bis wir auf
800 Höhenmetern den Zielort erreichten. Nachdem wir die etwas schwierig zu findende Unterkunft bezogen hatten erkundeten wir erst einmal das Dorf. Begleitet von einem rasch fließendem Wildbach, der Shala, kamen wir an einem sehr exklusiven Hotel vorbei, das auf Bildern damit warb, einen wunderschönen Whirlpool mitten im Zimmer stehen zu haben mit Blick auf den Wildbach.
Das in unserer Unterkunft angebotene sehr leckere Abendessen haben wir gerne angenommen. Nach demselben gingen wir ermüdet von der frischen Luft und dem kleinen Spaziergang, als auch den vielen Höhenmetern die wir an diesem Tag überwunden hatten, also recht schaffen müde, schlafen. Nach einer ruhigen und kühlen Nacht erwachten wir am frühen Morgen gewappnet für den neuen Tag.
Der Theth Wasserfall
Gestärkt von einem ausgiebigen und leckeren Frühstück begaben wir uns auf den Weg zum Theth Wasserfall. Es ist, wenn ihr die Beschreibungen aufmerksam gelesen habt, unser dritter Versuch einen Wasserfall zu erreichen.
Erst einmal parallel zum Wildbach das Dorf durchqueren, weiter geradeaus immer der Beschilderung folgend verwandelte sich der munter dahin fließende Wildbach zu einer wahren Hölle. Allerdings ohne Feuer, im Gegenteil. Tiefe Abfälle zwischen haushohen Felsbrocken, so wälzte er sich das Tal herunter. Wer dort hineingefallen wäre hatte keine Chance mehr sein Leben noch länger zu genießen.
Ein kleiner Seitenbach war über eine abenteuerlich wirkende Brücke zu überwinden. Ab und zu fehlte ein Brett und die Brücke schwankte doch erheblich. Große Mühe hatte unser Hund Bronia über diese Brücke zu gehen, erst als wir beide die Brücke passiert hatten, tastete sie sich ganz vorsichtig über diese Brücke. Danke noch einmal an alle, die netterweise gewartet haben, bis Bronia ihre mutige Tat vollbracht hatte.
Wenige hundert Meter weiter stellten wir fest, dass wir diese Brücke gar nichts benötigt hätten. Es wäre auch durch eine Furt möglich gewesen, diesen Seitenbach zu durchqueren, allerdings dann mit nassen Füßen.
Weiter Richtung Wasserfall, der immer noch relativ gut ausgeschildert ist, und siehe da, irgendwann sahen wir ihn zum ersten Mal. Das ist ja noch kein Signal, das geschah schon des öfteren. Wir kämpften uns immer weiter bergauf bis wir den Fuß des Wasserfalls erreichten. Dort pausierten wir erst einmal und meditierten ein wenig zu dem sich stetig bewegenden Wasser. Wir bemerkten dass man den Wasserfall noch etwas hinaufgehen konnte und machten den Ansatz, dieses zu tun.
Da zu Beginn der Tour die Wolken am Himmel einen erheblich kühlen Schatten spendeten hatte ich meinen Hut nicht mitgenommen. Das tat mir jetzt sehr leid, denn inzwischen waren die Wolken weg. Und entgegen dem Wetterbericht brannte die Sonne schon ganz erheblich auf meine Glatze. So suchte ich mir ein schattiges Plätzchen um mich auszuruhen und meinen Weg aufwärts zu beenden.
Der Rückweg
Nach dem Ausruhen begraben wir uns auf den Rückweg, der dank der Beobachtungen auf dem Hinweg etwas einfacher war. Ziemlich angebrannt von der Sonne erreichten wir unser Auto um die Rückfahrt anzugehen. Nach zwei Stunden zügiger Fahrt waren wir wieder in Shkodra zurück.
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Theth aus ist das Blue Eye, Syri i Kaltër. Da wir zu Beginn der Reise schon die große Schwester besucht hatten und müde waren, haben wir auf diesen Besuch verzichtet.
Auf allen Touren empfiehlt es sich, immer genug Wasser dabei zu haben.


















Am Abend
Wir waren wieder in Shkodra und blickten zurück auf das ruhige Alpendorf. Die Touren waren nicht leicht, haben dennoch Spass gemacht. Wir stellten uns vor, dass es vor einigen Jahren fast unmöglich war, das Dorf per Auto zu erreichen.
In Kruja schauen wir uns den Basar an und erleben ein echtes Donnerwetter
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