In der sehr schönen „Région Wallonne” in Belgien mündet ein kleines Flüsschen bei Yvoir in die Maas. Es nennt sich Bocq und gräbt sich kurvenreich durch eine wunderschöne Landschaft zwischen den Bergen Richtung Maas.
In diese Landschaft haben Eisenbahnpioniere eine Eisenbahn gebaut. Schmerzfrei und sachlich wurde sie Linie 128 genannt und wie folgt in Betrieb genommen: Der Abschnitt Ciney-Spontin am 5. Mai 1898, der Abschnitt Spontin-Dorinne am 1. Mai 1902, Dorinne-Evrehailles am 1. Mai 1903 und Evrehailes-Yvoir am 1. Juni 1907.
Folgt diese Stecke zwar grundsätzlich dem Flusslauf, haben die Ingenieure manche Abkürzung durch Tunnel und Brücken eingebaut. Diese Strecke gilt als eine der schönsten Eisenbahnstrecken Belgiens.
Die belgische Eisenbahn (SNCB) stellte 1960 den Personenverkehr ein. Der Güterverkehr wurde eingeschränkt noch bis 1980 aufrechterhalten. Das dieser so lange betrieben wurde, hat mit den Carrières de la Rochette, die bedient werden mussten, zu tun. So vernahm ich den Aussagen der Webseite des Vereins „Chemin de Ferroviaire du Bocq (CFB)“. Dieser Verein kümmert sich seit September 1992 um den schrittweisen Ausbau der Strecke.
Am 12.-13. und 15. August des Jahres 2023 fand das Festival der Museumseisenbahn statt.

Die Vorbereitungen am Freitag
Die Hinreise plante ich über Namur, wo ich mir den Bahnhof anschauen wollte. Vorher warf ich einen Blick auf das Betriebsgelände der Eisenbahn, auf dem sich neben der Staatsbahn auch einige private Gesellschaften angesiedelt hatten. Die magere „Jagdbeute“ seht ihr auf den Fotos.

Das Festival am Samstag und Sonntag
Am Samstag morgen schaute ich aus dem Fenster und was sah ich? Einen feinen Regen; das haben wir alle nicht verdient.
Pünktlich zum Einsatz der Dampflok hatte der Regengott ein Einsehen und ließ es kurze Zeit nicht regnen, so dass die Fahrgäste einsteigen konnten und die Dampflok wenigstens trocken abfahren konnte.

Radtour an der Maas zum Abschluss
Nach so viel Eisenbahn gelüstete es mich nach einer Radtour an der Maas vorbei. So fuhr ich die Strecke herunter zur Maas. Dort hob ich mein Fahrrad in Anhée, gegenüber des Lokales „Le Grilladon“ vom Heckgepäckträger, sattelte die Hühner und fuhr Maasabwärts los in Richtung Wepion.