Im August des Jahres 2020 begab ich mich mit Knübbelchen, meinem Wohnwagen, in Richtung belgische Ardennen, denn hier gab es eine interessante „Tramway“ zu besichtigen.
Die Tramway Touristique de l’Aisne
Die Tramway Touristique de l’Aisne, ins Deutsche würde ich sie mit „Touristische Straßenbahn an der Aisne“ übersetzen. Die Aisne ist ein kleines Fließgewässer in Belgien, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Fluss in Frankreich zwischen Paris und der belgischen Grenze.
Mein Besuch fand an einem der vorläufig letzten Betriebstage im Jahre 2020 statt, denn bis zum Juli 2023 musste die Bahn auf Grund von technischen und personellen Problemen den Bahnbetrieb einstellen. Dann wurde der Bahnbetrieb wieder aufgenommen.
Bahnhof Pont d’Erezee
Am Bahnhof Pont d’Erezee beginnt unsere Reise durch die beschauliche Landschaft der belgischen Ardennen entlang des Flüsschens Aisne. Am Bahnhof wurde ein großer Spielplatz und eine begehbare Abstellhalle für Museumsfahrzeuge errichtet. Die Wartezeit auf den Zug kann hier sehr kurzweilig verbracht werden. Damals gab es das noch nicht, und ich machte mich „in die Büsche“, um den ankommenden Zug vor die Linse zu bekommen. Nach der Ankunft wechselte ich den Kamerastandort, denn es war die Umsetzung des Motorwagens angesagt. Dass es eine solch aufwändige Aktion werden würde, hat mich entzückt. Denn es wurde nicht nur das Motorfahrzeug zur Zugspitze gesetzt. Nein, der komplette Zug, bestehend aus zwei Anhängern, wurde wieder in die richtige Reihenfolge gebracht. Am Ende hing dann wieder A 1208 hinter dem Triebfahrzeug und Anhänger 1348 am Ende. Den Sinn dieser Aktion werden wir später verstehen.






Die Fahrt
Es ist an der Zeit, den Waggon zu besteigen, um der Fahrt durch die hügelige Landschaft der Ardennen mit großen Augen zu genießen. Schon legt der „Conducteur“ den Gang ein und es geht langsam mit wehender Dieselfahne los. Gemütlich geht es immer an der Aisne vorbei.
Nach der Überquerung der ersten Straße sehen wir rechterhand das Depot der „Straßenbahn“. Hier steht noch manches Schätzchen herum, gut gesichert vor allzu neugierigen Menschen. Doch während des Tages sichtbar, da hier an den Fahrzeugen gearbeitet wird. Als nächstes finden wir ebenfalls rechterhand einen „Dauercampingplatz“, deren Camper freundlich den Touristen in der Bahn winkten, oder doch eher dem Conducteur?
Ein wenig weiter durchfahren wir einen „Waggonfriedhof“, auf dem noch verdammt viel Arbeit wartet.
Irgendwo mitten im Wald bremst der Zug ab, wieder ein Bahnübergang? Ja, aber einer der besonderen Art; hier kreuzt ein Wanderweg die Eisenbahn. Zu beobachten ist der Ausstieg einiger Wandernden, die sich lieber auf Schusters Rappen weiterbewegen.
Dann erreichen wir die Station „Forge à la Plez“, und hier erleben wir die Lösung des aufwändigen Umsetzens am Bahnhof Pont d’Erezee. Denn auf dem letzten Stück des Weges bis zur Station „Lamormenil“ verlassen wir das Tal der Aisne und haben eine Steigung zu bewältigen.
Diese ist mit zwei Waggons nicht machbar, und so muss im Vorfeld schon ein Waggon abgehangen werden, damit es auf der Steigung keine Probleme gibt.
Einsam bleibt Waggon 1348 an der Bahnstation stehen und wir fahren weiter bergan bis nach Lamormenil. So ganz nicht bis dorthin, denn unvermittelt hört die Strecke an der „So les Vales“ auf.
Nach einer kurzen Umsetz-Pause und für uns einer kleinen Brotzeit, wenn daran gedacht wurde, denn hier gab es damals nichts zu kaufen, ging es den gleichen Weg zurück. Der einsame Waggon wurde wieder der „Zuggemeinschaft“ zugeführt. Wanderer fanden sich diesmal keine an der „Wandererhaltestation“.





Zum Schluss
Es war ein schöner Tag bei dieser Straßenbahn. Freundliches Personal und nette Fahrgäste. Der musste mit einem leckeren Trappisteken und ein paar belgischen Fritten besiegelt werden.
Die Teilweise schlechte Qualität der Bilder ist bedingt durch die Wiederherstellung verlorener Bilder, dafür bitte ich um Entschuldigung.
A bientot!

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