In der westlichsten Region unserer Republik gibt es eine wunderbare Kleinbahnstrecke. Nicht weit von meiner Heimatstadt Bonn entfernt, dort wo es nicht unbedingt jeder vermutet. Unweit der niederländischen Grenze findet sich der Selfkant, und hier ist diese Bahn angesiedelt.
Zu zwei dritteln grenzt der Selfkant an die Niederlande.
Durch seine Lage hat er eine wechselhafte Geschichte hinter sich, er gehörte nach dem 2. Weltkrieg von 1949 bis 1963 zu den Niederlanden, dann kam er nach der Zahlung eines Millionenbetrages nach Deutschland.
Die Selfkantbahn
70 Jahre lang diente die einst 38 km lange Geilenkirchener Kreisbahn der Erschließung des Selfkant sowie seinen Nachbargebieten. Das Ende dieser meterspurigen Kleinbahn schien im Jahre 1971, als die Straßenkonkurrenz übermächtig wurde, unweigerlich gekommen zu sein. Doch zwei Jahre zuvor gründeten begeisterte Eisenbahnfreunde den Verein „Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr e. V.“ (IHS). Sie begannen damit, historisch wertvolle Schienenfahrzeuge überall in Deutschland – oft in letzter Minute – vor der Verschrottung zu bewahren und auf den Gleisen dieser Bahn zu sammeln, wo nun ein zweites Leben begann. (Quelle: https://www.selfkantbahn.de/)
Die Besuche
Als ich im Dezember 2011 die Bahn zum ersten Mal bei einer Nikolausfahrt besuchte, wusste ich, das ist nicht das letzte Mal. Sofort verliebte ich mich in diese Bahn mit ihren Anlagen und den netten Menschen, die sich um diese Bahn kümmerten.


Es dauerte dann doch vier Jahre, bis mein Weg mich erneut zu dieser Bahn führte, diesmal über die Osterfeiertage. Ein Platz für den Wohnwagen fand sich schnell, das Wetter machte mit. Kalt und klar, gute Gegebenheiten für schöne Fotos.
Ostersonntag um 8 Uhr wurde ich von das Eisenbahnfreundeherz erquickenden Geräuschen geweckt. Die Lok wurde bekohlt, mit einem Frontlader. Also alles klar zur Erkundung der Strecke. Der Obolus für eine Tageskarte und eine kleine Spende fürs Fotografieren wurde entrichtet und los ging es zur Streckenerkundung. Die Dampflok war noch nicht fertig, und die erste Fahrt war mit Diesel bespannt. Mehrere schöne Plätze für Fotos wurden vom Zug aus schnell ermittelt und später auch wiedergefunden.
Viel zu schnell war das Osterfest vorbei und der Rückweg musste angetreten werden.
Doch bereits Pfingsten des gleichen Jahres war ich wieder vor Ort. Doch leider machte das Wetter nicht so richtig mit, der Regen trommelte morgens auf das Dach des Wohnwagens. Doch die Ausdünstungen der Dampflok verführten mich dazu, den mollig warmen Wohnwagen zu verlassen.
Heute hatte ich auf dem Plan, mit dem Leichttriebwagen zu fahren. So bestiegen wir Fahrgäste den Leichttriebwagen und dieser bewegte sich Richtung Gillrath. Er hatte aber irgendwie seine Zicken, die sich bis zur Verweigerung der Weiterfahrt steigerten. Es nützte nichts, die Diesellok musste angefordert werden, um uns zurück zu schleppen. Für uns Fahrgäste eine abenteuerliche Einlage, je nach Schaden für die Mannschaft zusätzliche, ärgerliche Arbeit.
Nach einigen Dampflokfahrten wurde für die Nachmittagsfahrt ein Ersatztriebwagen bereitgestellt, an der ich dann teilnahm, diesmal war es eine störungsfreie Fahrt.

























Fazit
Die Selfkantbahn muss man einfach liebhaben, das Personal ist ausgesprochen freundlich, die Anlage gepflegt. Das dennoch mal was technisch Unvorhergesehenes passiert, ist bei Oldtimern halt immer mal möglich. Trotzdem, ich komme wieder, versprochen.
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