Heute gehen wir auf fast 200 Meter über Normal Null spazieren. Diese Höhe wird viele Menschen zum Lachen bringen, doch für Bonner Verhältnisse atmen wir hier Höhenluft.
Der Rodderberg
Der Rodderberg ist leider nicht direkt mit dem ÖPNV zu erreichen, es bedarf eines KFZ, es sei denn, der Spaziergang wird zur Wanderung, dann geht´s auch mit Bahn und / oder Bus.
Wie im Titel schon zu lesen ist, handelt es sich um einen erloschenen Vulkan, der das letzte Mal vor 250–300.000 Jahren ausgebrochen sein soll. Wer kann sich wohl daran noch erinnern?
Wir wandeln hier über 800.000 Jahre altes Gestein.
Der knapp 4 Kilometer lange Spaziergang beginnt am Wanderparkplatz bei der Broichhofkapelle. Wir schlagen meist den rechten Weg ein, hier geht es auf breitem Wege moderat Bergauf. Ein Aussichtspunkt mit Blick übers Ländchen beherbergt eine Bank, die sehr begehrt ist.
Weiter geht es auf breitem Wege vorbei an Streuobstwiesen und Pferdeweiden.






Bis zum Rolandsbogen
Den Rodderberghof lassen wir rechts liegen und gehen weiter, bis es rechts zum Rolandsbogen geht. Hier vereinigt sich kulinarischer Genuss mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Rheintal.
Wir sind ja gerade erst losgelaufen und lassen das mit dem kulinarischen Genuss besser. Wer noch nie hier war, sollte den Weg zum Rolandsbogen einschlagen.
Durch die Büsche sehen wir den etwas abseitsstehenden Humboldt-Turm. Dieser wurde 1848 erbaut und steht unter Denkmalschutz.
Alexander von Humboldt soll von dort auf die andere Rheinseite geschaut haben, wie Tausende anderer Menschen auch.
Wir kennen den Blick vom Rolandsbogen schon und bewegen uns weiter auf der Fahrstraße, die übrigens wenig befahren ist.
Vor einem starken Gefälle auf der rechten Seite lauert im Wald der inzwischen zahnlose Paul Breitmaul, der in früheren Zeiten die von der Steigung erschöpften Wandernden in die Waden gebissen hat. Heute ist er harmlos und freut sich über die Spazierenden. Hier wurde ein Baumrindenfehler zum Kunstwerk umgestaltet.




Bis zum Heinrichsblick
Etwas weiter kommen wir zum „Heinrichsblick“, der ehemaligen Richtstätte des Amtes Mehlem. Hier befand sich früher ein Galgen. Wir profitieren von dem schönen Ausblick auf den Rhein und das Siebengebirge, den wir dank einiger Bänke sitzend genießen dürfen.
Da hier nicht mehr gerichtet wird, schlägt unsere letzte Stunde noch nicht. Wir können in aller Ruhe weiter auf der Fahrstraße laufen.




Die Qual der Wahl
Etwas weiter haben wir die Wahl, wir können weiter auf der Fahrstraße laufen oder auf einen nach links gehenden schmalen Pfad, der uns auf den „Gipfel“ bringt, mit einem herrlichen Rundumblick. Und dem Eintrag ins „Gipfelbuch“.
Es empfiehlt sich geradeaus weiter zu gehen. Der Gipfel wird ja nicht gerade jetzt einen Vulkanausbruch haben.
Wir sehen etwas versteckt links den Basaltlavagang. Der Gang ist ein aus Leucit–Nephelinit bestehendes Überbleibsel der vulkanischen Aktivität.






Endlich der Gipfel
Jetzt gehen wir ein Stück zurück und haben die freie Auswahl, wie wir dann zu guter Letzt auf den „Gipfel“ kommen. Denn viele Wege führen nicht nur nach Rom.
Auch der Weg zurück zum Parkplatz bietet einige Varianten, bei denen, ob der zahlreichen Motive, die Augen offen gehalten werden sollten.










Am Ende
Es ist immer wieder schön, hier einen Spaziergang zu machen. Wer kann, sollte den Sonntag meiden, denn der Rodderberg ist einfach beliebt und dadurch bedingt auch belebt.
Wer dem entspannten Spaziergang eine Wanderung vorzieht, kann weiter ins Rheintal oder in die Grafschaft laufen. Da bieten die einschlägigen Seiten reichlich Ideen.
Ach so, ja, es gibt tatsächlich noch Wanderkarten!
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