Auf den Reisen in die Bretagne ist es schon Tradition, einen Zwischenstopp in Rouen, der Hauptstadt der Normandie einzulegen.
Der Charme dieser Stadt ist immer wieder überzeugend.
Während eines längeren Aufenthaltes konnte ich einige Radtouren machen, die mich „rein zufällig“ auf die Spuren der Eisenbahn brachten. Lest hier die Ergebnisse
Die Stadt Rouen
Rouen können wir getrost eine Hafenstadt im Norden Frankreichs nennen. Nebenbei ist sie auch noch die Hauptstadt des Departements Normandie
Sie liegt am Unterlauf der Seine, 110 Kilometer von Paris und 68 Kilometer vom Meer entfernt. Seeschiffe können bis Rouen fahren und werden hier Be- und Entladen.






Die Hafenbahn „Rouen-Rive-Droite“
Die Hafenbahn „Rouen-Rive-Droite“ fiel mir das erste Mal auf, als wir von unserem Hotel in die Innenstadt von Rouen liefen. Mitten durch die Häuser sah ich Eisenbahngeleise. Zuerst dachte ich: Na ja, stillgelegt! Doch während einer Radtour wurde ich eines Besseren belehrt.
Diese Bahn bedient die Kais und Industrieanlagen am rechten Ufer (rive droit) des Hafens von Rouen. Von viel Verkehr kann auf dieser Stichbahn, die offiziell in Canteleu endet, nicht die Rede sein. Doch ich hatte Glück und konnte im Laufe mehrerer Tage die Bereitstellung und den Transport einiger Züge beobachten.
Ein großer Seefrachter hatte festgemacht und wurde mit Getreide beladen. Das Getreide gelangte per Bahn, leider auch per LKW, zu diesem Frachter.
Ich verfolgte diese interessante Strecke an mehreren Tagen, denn mit dem Fahrrad war ich nicht ganz so schnell wie die Eisenbahn.
Zuerst werden die Waggons aus dem Verladegelände herausgezogen. Nach dem Umsetzen der Loks ans andere Zugende setzt sich der Zug mit den Waggons langsam und parallel zur Straße in Bewegung. Er passiert gemütlich eine imposante Gleisanlage bei Croisset. Zu besten Eisenbahnzeiten konnte hier sicherlich sehr viel Bewegung beobachtet werden. Zum Zeitpunkt meines Besuches war wenig los, einige abgestellte Güterwagen standen herum, einige wurden vor Ort repariert.
Nach dem umgehen einiger Hafenbecken kehrt der Zug zurück zum Seineufer und bewegt sich parallel zum Fluss bis zum Ortsteil „Champ de Mars“. Hier wird es spannend, denn er kämpft sich durch Häuserschluchten mitten in einem Wohngebiet.
Aus den Augen verloren habe ich ihn dann an einem interessanten „Gleisdreieck“ in Rouen-Martainville. Hier treffen wir auf die Linie Paris – Rouen-Le Havre.







Rouen-Paris
Viele Intercity-Züge von Le Havre nach Paris halten in Rouen. Meine Radtour Seineaufwärts brachte mich bei Oissel in die Nähe dieser Strecke. Dort machte ich einige Fotos von den Gleisanlagen.
Was hat die Gleisbauer nur zu dieser im dritten Bild gezeigten Streckenführung gebracht? Es erinnert mich immer an einen Sketch. Böse ist, wer Böses dabei denkt!




Der Bahnhof von Rouen rive droite
Nach dem Krieg wurde in vielen Jahren der Bahnhof wieder aufgebaut und ist heute ein wichtiger Intercity Bahnhof auf der Strecke Paris-Le Havre. Fast alle zwei Stunden hält ein Inter-City in diesem Bahnhof.
Zu Fuß aus der Innenstadt kommend, geht es erst einmal steil bergan. Der Zug in Richtung Paris verschwindet unmittelbar nach verlassen des Bahnhofes in einem Tunnel und überquert dann die Seine.


Am Ende
Es ist schön, Abends ein lecker Weinchen zu trinken und die Geschehnisse des Tages noch einmal vors Auge zu holen. Einige Begegnungen waren Zufall, manche geplant. Wie auch immer, es waren ereignisreiche Tage, dort in Rouen.
Auch wenn unser Auto zweimal aufgebrochen wurde. Der Tipp ist wirklich ein bewachtes Parkhaus fürs Auto zu suchen. So schnell wie die sind kannst du echt nicht gucken.
Hinterlasse einen Kommentar